Die Favela Peinha liegt exponiert an einem sehr steilen Hang, an der achtspurigen Stadtautobahn am Rio Pinheiros, ist also extremem Lärm ausgesetzt. Von der Associação Comunitária Monte Azul gibt es hier die außerschulische Betreuung Nossa Ciranda, einen Ableger der Musikschule und eine Open Air Bühne.

Die Favela Peinha war in den sechziger Jahren eine chaotische Ansammlung von Hütten aus schwarzen Plastikplanen, Stoffbahnen, Holz- und Metallstangen. Es gab nur einen Brunnen direkt unten an der Straße. Wer nahe des Brunnens wohnte, war privilegiert. Die dadurch entstandene Spaltung in eine „obere“ und eine „untere“ Peinha sorgte für jahrelange Konflikte.

In den achtziger Jahren half die Associação Comunitária Monte Azul einer Gruppe engagierter Frauen bei ihrem Kampf für den Anschluss ans Wasser- und Stromnetz. Freiwillige begannen dann, mit den Kindern zu spielen, auf der Straße oder in einer der Favela-Hütten. 1985 konnte ein Haus für den ersten Kindergarten gebaut werden.
In gemeinsamen Arbeitseinsätzen (mutirões) wurden wie in der Favela Monte Azul die schlammigen Gassen befestigt und die Infrastruktur verbessert. 1986 wurde die „Paraná-Gasse“ eingeweiht, die die obere mit der unteren Peinha verband und so den Zusammenhalt der Bewohner stärkte.
1987 begann die Politik des „Desfavelamento“, eine Politik zur Beseitigung der Favelas. Die Bewohner sollten zwangsumgesiedelt werden. Hiervon war auch die Peinha betroffen. Das trug zur Mobilisierung der Bewohner bei, die sich für den Erhalt der Favela und für ihre Urbanisierung einsetzte. 1991 wurden schließlich von der Stadt die Gelder genehmigt. Im Gegensatz zur Favela Monte Azul wurde die Urbanisierung in der Peinha nie ganz zu Ende gebracht, was zu einer enormen Frustration der Bewohner führte.
